Von MikroÖV-Systemen profitiert in erster Linie die Gemeindebevölkerung bzw. konkrete Gruppen und in weiterer Folge die Siedlungsstruktur, die regionale Wirtschaft und die Umwelt. In Abhängigkeit von den Gründen für die Etablierung eines MikroÖV-Systems, z.B. zur Schließung vorhandener Lücken in der regionalen Mobilitätsversorgung oder zur Verhinderung drohender Abwanderung infolge fehlender ÖV-Erschließung, müssen verschiedene örtliche Besonderheiten berücksichtigt werden.
Letzteres ist wichtig, weil die Rahmenbedingungen in Gemeinden unterschiedlich sind. So definieren sich Gemeinden, die sich als Touristengemeinden verstehen, anders als Schulstandorte oder Industrieorte.
Erfahrungsberichte zeigen, dass MikroÖV-Lösungen besonders erfolgreich sind (Wolf-Eberl et al. 2010),
- in Gemeinden mit regem Vereinsleben, gutem Zusammenhalt in der Gemeinde, mit offenen Ohren der Gemeinde für die Anliegen der Bürger,
- bei einer hohen Anzahl von Personen, die täglich privat zu Bahn und Busstationen fahren oder chauffiert werden,
- bei weiten Wegstrecken/Distanzen mit großer Höhendifferenz zwischen Siedlungskernen,
- bei einer zukünftig wachsenden Anzahl von Senioren, die gerne im häuslichen Umfeld bleiben möchten,
- bei einer hohen Anzahl an Haushalten ohne Pkw-Verfügbarkeit oder mit nur geringer Pkw-Dichte in Kombination mit Ortschaften, die mehrere Siedlungskerne haben sowie
- bei einer hohen Zahl von (autofreien) Touristen in der Gemeinde.
- Organisatorische Rahmenbedingungen
- Nachfragegesteuerte MikroÖV-Systeme können unterschiedlich organisiert sein. Tabelle 1 (unter „Strukturelle Rahmenbedingungen“) zeigt die möglichen Systeme im Überblick.