MikroÖV bezeichnet lokale und klein(st)regionale ÖV-Systeme, die den öffentlichen Personennahverkehr ergänzen und kleinräumig, flexibel und nachfragegesteuert vorhandene Lücken in der regionalen Mobilitätsversorgung ausgleichen. Sie reagieren auf bis dahin unbefriedigte Mobilitätsbedürfnisse aber auch auf mögliche negative Folgewirkungen bei unzureichender Mobilitätsversorgung, wie Abwanderung, mangelnde Belebtheit und Kaufkraftschwund (Steve Wright et al. 2011; Koch et al. 2012; Wolf-Eberl et al. 2010).
MikroÖV-Systeme sind örtlich verankerte und gegebenheitsgebundene, also stets individuelle Lösungen in peripheren und ländlichen Regionen mit dem Ziel der Verbesserung der Nahmobilität. Sie umfassen als Bedienungsgebiet eine Gemeinde bzw. benachbarte Gemeinden oder binden wichtige Ziele (z. B. Bahnhöfe, Krankenhäuser etc.) ein.
MikroÖV-Systeme sind in der Regel nachfragegesteuert. Das bedeutet, dass erst durch die Anmeldung zumindest eines Fahrgastes das ÖV-Angebot aktiviert wird. Bleibt diese Anmeldung aus, wird das Angebot oder Teile davon nicht durchgeführt. Diese Orientierung am tatsächlichen Bedarf wird zu Tagesrandzeiten, Zeiten schwacher Verkehrsnachfrage oder in peripheren Gebieten, in denen aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte die Führung regelmäßiger Busverkehre nicht finanzierbar ist, sowie für spezielle Anwendungsgebiete eingesetzt, wie Nachtverkehr oder für konkrete Zielgruppen von Personen, z.B. ältere Menschen, Touristen.